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November 2001 29.11.2001..
impressum
Eklat: Neuer ZFC - Coach war ganze 150 Minuten im Amt
Meuselwitz. Endlich ein neuer Trainer, mag sich ZFC- Präsident Hubert Wolf gedacht haben, als am Dienstag Punkt 18 Uhr die Verträge
unterschrieben wurden. Olaf Distelmeier, ein gestandener Coach, der schon in der Amateuroberliga in Zeulenroda und zuletzt in Schleiz trainiert
hat, sollte die Geschicke der ersten Mannschaft des ZFC Meuselwitz in seine Hände nehmen. Pustekuchen! Nach 150 Minuten Training war schon
alles wieder vorbei. "Ich hatte kein gutes Gefühl", gestand Hubert Wolf gegenüber OVZ, ohne auf die Details näher eingehen zu wollen. "Ich war mir
nicht mehr sicher, ob Distelmeier der richtige Mann ist, der uns aus der prekären Lage herausbringen kann."
Die Verträge sind jetzt wohl nichtig, Olaf Distelmeier wollte gestern gegenüber OVZ die Vorgänge um den Vertragsabschluss nicht kommentieren.
"Dazu sage ich nichts." Er hatte sich bereits häuslich eingerichtet und seinen Spind auf der Glaserkuppe bezogen, als ihn die Entscheidung
erreichte, die der ZFC-Präsident offenbar nach dem Motto "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende" getroffen hatte.
Damit setzt sich die Reihe der Trainer-Entlassungen beim ZFC nahtlos fort. Nachdem Chef-Coach Konrad Schaller vor fünf Wochen schon zum
zweiten Mal das Handtuch geworfen hatte, bekam auch Co-Trainer Harald Haese die Papiere. Und vor wenigen Tagen musste auch der Coach der
zweiten ZFC- Mannschaft ausgewechselt werden. Heiko Weinert wollte nicht mehr und wurde durch Enrico Rudolph ersetzt.
Am Sonnabend wird nun wieder Interims-Trainer Uwe Müller die erste Mannschaft des ZFC Meuselwitz beim Heimspiel gegen das Team aus
Rudisleben betreuen. "Ich bin wieder auf Trainersuche", sagt der ZFC- Chef und hofft, dass die Geschehnisse vom Dienstag sich nicht auf die
Mannschaft ausgewirkt haben. Das scheint aber Wunschdenken zu sein, denn nach der Vertragsunterzeichnung hielt Distelmeier schon eine kurze
Ansprache, in der er das Team mit seinen Ansichten vertraut machte, die sich nun als Makulatur herausstellten. Der Präsident stellt klar: "Die
Mannschaft hat sich nicht gegen den neuen Trainer gestellt, die Entscheidung habe ich getroffen und ich stehe auch dazu".
Am Sonnabend muss die Mannschaft trotz dieser Querelen dreifach punkten, um endlich von den Abstiegsplätzen weg zu kommen. Noch vor dem
Eklat mit dem neuen Coach hatte Hubert Wolf gegenüber unserer Zeitung die neuen Saisonziele abgesteckt. Es könne jetzt nicht mehr die Rede
davon sein, so der ZFC- Chef, in der Landesliga vorn mitspielen zu wollen, jetzt müsse alles dafür getan werden, den Klassenerhalt in der
Thüringer Landesliga zu schaffen. Das müssten alle Spieler begreifen und künftig immer solches Engagement zeigen, wie beim mit 5:0
gewonnenen Heimspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena II.
Jürgen Hofmann